USA • Hawaii

Reiseinformationen

  • Reisebegleiter: Evelyn und André Schubert
  • Reiseland: Vereinigte Staaten
  • Reiseort: Hawaii - Insel Oahu, Insel Molokai und Insel Maui
  • Reisezeitraum: 06.03.2020 bis 25.03.2020

Reisebeschreibung

Am 23.12.2019 saßen wir mit meinem Bruder Marco und seiner Frau Alice, beim Mittagessen. Dabei erzählte er die Geschichte von einem kleinen Nussknacker, der rund um die Welt reist und den man mitnehmen kann. Ich war von der Idee begeistert und schrieb sofort an die Facebook Seite. Wir hatten einen guten Grund, denn für März 2020 planten wir eine Reise nach Kalifornien und Hawaii. Es dauerte nicht lange und wir erhielten die frohe Kunde, dass wir den kleinen Nussknacker mitnehmen dürfen. Doch bevor es soweit war, trafen wir Wilhelm, bei der letzten Veranstaltung #wannbistdedu in Deutschkatharinenberg am 1.2.2020. So lernten wir auch seine Untertanen kennen. Am 3. März holten wir Wilhelm in der Werkstatt ab und stellten ihn unserer Familie vor. Am 6.3. war es dann endlich soweit, wir hoben von Frankfurt ab in Richtung San Francisco und von da ab weiter zur Insel Oahu im pazifischen Ozean. Ein wirklich sehr langer Flug. In Honolulu angekommen, durfte Wilhelm den Mietwagen aussuchen – er entschied sich für einen Ford Mustang Cabrio. Sehr gute Wahl – der Kleine hat wirklich Geschmack!

Am nächsten Tag bezogen wir, für 10 Tage, die Ferienwohnung bei den Reimanns, auf Konny Island. Von dort aus starteten wir jeden Tag unsere Ausflüge. In Haleiwa entstand das spätere Facebook Titelbild mit den Engelsflügeln. Auf einer Tropical Farm zeigten wir Wilhelm frische Macadamia Nüsse und wie man diese auf hawaiianische Art öffnet. Es hat ihm Spaß gemacht, nur vor den vielen Hühnern hatte er etwas Angst.

Ein besonderes Highlight war der Rundflug über die Insel Oahu. Dazu noch in einem originalgetreuen Nachbau des „Magnum“- Helikopters. Er stand im Mittelpunkt einer Fernsehserie mit Tom Selleck in den 80er Jahren. Von oben sahen wir die Dole Plantation, Pearl Harbor, große Wasserfälle und die Kualoa Ranch. Dort wurde „Jurassic Park“ gedreht.

Am nächsten Tag wurde Wilhelm eine besondere Ehre zuteil. Es gibt eine Tradition auf Hawaii, die wohl jeder kennt. Gäste werden mit einer Blumenkette empfangen, dem so genannten Lei. Es kann aber auch aus anderen Materialien bestehen. Beliebt sind da die Kukui Nüsse. Diese findet man nur in tropischen Gefilden. Ein Lei aus Kukui Nüssen ist dafür bekannt, dass es seine Träger stark macht und vor Gefahren schützt. Kaufen kann man diese Ketten überall in Hawaii, aber selbst gestalten ist sehr außergewöhnlich. Ein Hotel in Honolulu, in dem wir beim letzten Besuch der Insel genächtigt hatten, bietet einmal in der Woche diesen Service an. Auf Nachfrage, bekamen wir eine Einladung. Die Lehrerin Kathy war begeistert, als wir die Geschichte von Wilhelm erzählten. Sie erklärte kurz allen Schülern, wie sie ihr Lei basteln, um sich dann sofort an die Arbeit zu machen – sie wollte unbedingt ein Lei für Wilhelm zusammenstellen. Dafür suchte sie die kleinsten Kukui Nüsse raus und hing es Wilhelm persönlich um. Damit ist er für immer vor Gefahren beschützt und hat ein langes Leben. Am Mittag aßen wir einen Hotdog bei John. Eine Art Tradition – wir waren zum dritten Mal auf der Insel und waren dreimal bei ihm. Er fand den Kleinen auch total niedlich. Er steht in der Woche immer vor dem Aliiolani Hale. Dieser war die königliche Residenz der Kalakaua Dynastie. Hawaii war ehemals ein Königreich. Heute ist dieses Gebäude vielen Fans der Serie „Hawaii 5-0“ bekannt. Dort fungiert es als Hauptquartier der Spezial-Polizeieinheit. In ihm befindet sich heute ein alter Gerichtssaal und ein Museum. Hier entstand auch das kleine Video über die gestohlenen Nüsse.  Im oberen Stock findet man den aktuellen Gerichtssaal des obersten Gerichts des Staates Hawaii. Dann fuhren wir zum weltberühmten Strand Waikiki. Wilhelm gönnte sich eine kurze Auszeit im Sand, unterm Schirm. Wir blieben bis zum Sonnenuntergang. Am Abend besuchten wir Shawn Mokuahi Garnett. Er ist ein Singer Songwriter aus Hawaii und bekannt durch seine Rolle als „Cousin Flippa“ in der Serie „Hawaii 5-0“. Wir lauschten seinen Darbietungen und Wilhelm wollte ihn danach wiedersehen. Wir versprachen es ihm, doch er musste sich bis zum nächsten Tag gedulden. Da gingen wir mit einem coolen Reiseleiter auf Tour und sahen uns viele originale Drehorte der Serie „Hawaii 5-0“ an. Man könnte jetzt denken, dass wir Fans von dieser Serie sind – ertappt, ja das sind wir – große Fans sogar. Höhepunkt der Tour ist ein Besuch des Hauses, indem der Hauptakteur in der Serie wohnt. Dort überraschte uns Shawn und Wilhelm konnte endlich ein paar lustige Bilder mit ihm machen.

In Honolulu gibt es auch einen Christmas Store, in dem man ganzjährig Weihnachtsartikel kaufen kann. Darin entdeckten wir auch Nussknacker. Diese unterscheiden sich natürlich „etwas“ von unseren. Wilhelm war besonders begeistert von den coolen Surfer-Nussknackern. Mittags fuhren wir zum Kona Brewing Restaurant. Ja, es gibt Bier auf Hawaii – Paul Kuhn sorry, aber du hattest unrecht in deinem Lied … Wilhelm probierte auch ein paar Sorten und fand das „Longboard“ das Beste sei. Wir haben also den gleichen Geschmack😉.  Am Abend schauten wir uns das Feuerwerk am Strand von Waikiki an. Es war wie Sylvester, nur in kurzen Hosen.

Am nächsten Tag ging es zur Westküste zum Shoppen und Bummeln. Dazu gab es noch ein kleines Konzert von Shawn. Auf dem Heimweg besuchten wir die Dole Plantation. Seit 1950 wird hier Ananas angebaut. Mittlerweile ist die ehemalige Farm, zu einer Touristenattraktion geworden. Man erfährt hier alles zum Thema Ananas, kann verschiedene Sorten betrachten, leckeres Ananas Eis genießen – Wilhelm war begeistert. Am Abend gab es dann ein Barbecue mit Konny und Manu Reimann. Leckere Rib Eye Steaks und Cola Rum, dazu viele Geschichten aus dem Leben von den Reimanns. Wir ergriffen die Gelegenheit, zeigten Wilhelm und erzählten seine Geschichte. Wir fragten die beiden, ob sie bereit wären für ein Pic mit ihm und sie sagten sofort ja. Unser Wunsch wurde wahr. Die beiden genießen ihre Privatsphäre und machen eigentlich keine Bilder auf ihrem Grundstück – verständlich. Für Wilhelm machten sie eine Ausnahme.

Da wir nicht zum ersten Mal auf der Insel waren, kennen wir auch schon ein paar Leute. Unser Lieblingsrestaurant in Honolulu ist das „Café Kaila“. Hier trifft man fast nur Einheimische und das Frühstück wird sprichwörtlich mit viel Aloha präsentiert. Wir pflegen seit mehreren Jahren eine Freundschaft mit Chefin Kaila und ihrem Team. Sie war auch sofort verliebt in unseren Wilhelm.

Wir besuchten den Byodo-In Tempel. Er wurde zu Ehren der vielen japanischen Einwanderer erbaut. Wilhelm durfte die große Glocke läuten. Wir mussten im Tempel die Schuhe ausziehen – Wilhelm hatte es da einfach, er läuft ja rechts barfuß😉. Am großen Teich beobachteten wir Koi´s und Wasserschildkröten.

Am 17.3. flogen wir in einer kleinen Maschine auf die Nachbarinsel Molokai. Der Flug dauert nur 25 Minuten. Der Grund war ein ganz Besonderer. Es gibt auf dieser Insel ein kleines Postamt. Dort kann man Kokosnüsse mit Stiften bemalen und diese werden dann in alle Welt verschickt. Keine billige Aktion, aber nur die besten Freunde bekamen eine Nuss. Wilhelm fand die Aktion toll und half uns beim Bemalen der Nüsse. Die Insel hat ansonsten keine großen Highlights. Wir besuchten eine Farm, auf der viele Plumeria (auch Frangipani genannt) wachsen. Von einer Anhöhe hat man einen schönen Blick auf die ehemalige Lepra Kolonie Kalaupapa. Diese kann man nur auf einem mehrstündigen Eselsritt erreichen – das wollten wir den Tieren aber nicht antun😉.

Am nächsten Tag ging es auf die letzte Insel der Reise – Maui. Hier bekamen wir dann die ersten Auswirkungen von Corona zu spüren. Direkt vom Flughafen fuhren wir zum Büro der Pacific Whale Foundation. Hier buchten wir eine der letzten Whale Watching Touren. Leider wurde diese am nächsten Tag wegen Covid gecancelt. Auch das gebuchte Luau (ein traditionelles hawaiianisches Fest mit landestypischen Essen und Hula Einlagen), fand nicht mehr statt. Die Restaurants boten nur noch Essen zum mitnehmen an. Corona hatte Hawaii erreicht. Doch wir hatten mit unserer Unterkunft Glück. Zum ersten Mal schliefen wir in einem Bed & Breakfast. Eine wunderschöne Ferienwohnung, in der es an nichts fehlte. Wir hatten sofort Familienanschluss und die Eigentümerin und zwei Gäste aus Arizona, schlossen Wilhelm sofort in ihr Herz. Da wir in den Aktivitäten stark limitiert waren, brauchten wir einen Plan B.  Durch die vorhergehenden Besuche kennen wir die Insel sehr gut und so fanden wir eine Stelle, von der aus wir Wale vom Strand beobachten konnten. Vom Boot aus ist man natürlich viel näher dran, aber es ging nicht. Wilhelm war trotzdem total fasziniert. Am nächsten Tag ging es gleich „tierisch“ weiter. Meeresschildkröten aus der Nähe zu sehen, ist eines der Dinge die uns immer wieder begeistern. Auch Wilhelm fand die riesigen Tiere cool. Als nächstes wollten wir die berühmteste Straße der Insel – die Road to Hana befahren. Knapp 100km schlängelt sich die Küstenstraße durch den Dschungel. Dabei durchfährt man ca. 600 scharfe Kurven und 59 Brücken, die fast alle einspurig sind. Es ist wirklich ein Abenteuertrip mit Nervenkitzel. Wir haben die Tour zweimal „überlebt“😉. Doch leider konnten wir die Straße nicht befahren, da es Erdrutsche gab. Also mussten wir wieder umplanen und fuhren den Rückweg nach Hana. Der ist 50 km länger und die Straßen sind in einem sehr schlechten Zustand. Dafür wird man mit einer sehr schönen Landschaft belohnt. Kurz vor Hana, machten wir einen kurzen Stopp an einer kleinen Kirche. Auf dem Friedhof besuchten wir das Grab von Charles Lindbergh. Er war der erste Pilot, der 1929 allein von New York nach Paris flog und somit der erste Mensch war, dem die Atlantiküberquerung in einem Flugzeug gelang. Wilhelms Zähne klapperten ganz schön, als wir die vielen Schlaglöcher durchfuhren. Dafür bekam er von uns eine Freundin in Form eines Flaschenöffners. Leilani, so der Name der Schönheit, spielt sehr gut Ukulele und ist auch praktisch veranlagt 😉. Die letzten Tage wurde Wilhelm noch zum Surfer Boy und bekam ein schönes Bild inmitten von Plumeria Blüten – Aloha.

Vor dem Rückflug brachte uns unsere Freundin Rosie noch selbstgenähte Masken vorbei und wir statteten Wilhelm auch mit einer aus – sicher ist sicher. Wir wollten mit unserem Reisebuddy eigentlich noch unsere Freunde in San Francisco besuchen, doch die Stadt befand sich da schon im kompletten Lockdown. Also buchten wir kurzerhand um und flogen nach Los Angeles. Von da aus ging es weiter nach New York. Der Flieger war fast leer, deshalb bekam Wilhelm seinen eigenen Sitzplatz in der Economy Plus – natürlich für lau. Von Big Apple ging es dann heim nach Frankfurt. Wilhelm half uns, nachdem wir wieder daheim waren, den Schwibbogen aufzustellen. Wir wollten ein Zeichen für Zusammenhalt setzen. Am 15.4. lieferten wir unseren Weltenbummler wieder bei seinem Erschaffer in Seiffen ab.

Es war trotz der Widrigkeiten ein wunderschöner Urlaub. Mit einer kleinen Einschränkung. Man trägt eine ziemlich schwere Verantwortung, wenn man den Kleinen dabei hat. Ständig schaut man, dass ihm nichts passiert. Es ist wie bei einem kleinen Kind. Will man ein Bild machen, muss man alles bedenken, damit der nirgends runterfällt, oder anders zu Schaden kommt. Allerdings ist es die Sache wert. Wir haben sehr viele Menschen getroffen, denen die Geschichte von Wilhelm gefallen hat. Wilhelm verbindet die Menschen. Eine Botschaft, die man in diesen verrückten Zeiten nicht oft genug verbreiten kann. Ein großes Dankeschön an die Untertanen, dass sie uns Wilhelm anvertraut haben, obwohl sie uns nicht kannten.

geschrieben von: André Schubert

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